HUBER+SUHNER mit deutlichem Aufwärtstrend gegenüber zweitem Halbjahr 2023

Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR
20.08.2024 - 6:45 (MEZ)

Betriebsergebnismarge im mittelfristigen Zielband – Industrie lässt Talsohle im Auftragseingang hinter sich und verzeichnet gute Profitabilität – Kommunikation mit hohem Auftragseingang und verbesserter Profitabilität – Transportsegment mit ansprechender Profitabilität bei geringeren Volumina – Bestätigung der Guidance für das Gesamtjahr

Schlüsselzahlen

in CHF Mio.H1 2024H1 2023Veränderung in %
Gruppe


Auftragseingang
521.0
453.3
14.9
Nettoumsatz
430.6
477.3
(9.8)
Betriebsergebnis (EBIT)
41.5
47.0
(11.7)
in % vom Nettoumsatz
9.6
9.8

Konzerngewinn
34.8
38.2
(9.0)
in % vom Nettoumsatz
8.1
8.0

Freier operativer Cashflow
19.4
9.6
100.7
Segment Industrie



Auftragseingang
165.7
148.6
11.5
Nettoumsatz
134.8
159.6
(15.5)
Betriebsergebnis (EBIT)
22.9
30.2
(24.1)
in % vom Nettoumsatz
17.0
18.9

Segment Kommunikation



Auftragseingang
214.9
148.1
45.1
Nettoumsatz
156.0
169.8
(8.2)
Betriebsergebnis (EBIT)
10.4
6.2
67.8
in % vom Nettoumsatz
6.7
3.7

Segment Transport



Auftragseingang
140.4
156.6
(10.4)
Nettoumsatz
139.8
147.9
(5.5)
Betriebsergebnis (EBIT)
12.4
15.5
(19.7)
in % vom Nettoumsatz
8.9
10.5

Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete HUBER+SUHNER – nach dem tiefen Bestellungseingang im zweiten Semester 2023 – eine markante Belebung der Nachfrage, was in einer Zunahme des Auftragseingangs gegenüber der starken Vorjahresperiode um 14.9 % auf CHF 521.0 Mio. resultierte. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2023 betrug das Plus 41.5 %, was den deutlichen Aufwärtstrend unterstreicht.


Das Industriesegment konnte aufgrund der soliden Nachfrage in der Luft-, Raumfahrt und Wehrtechnik wie erwartet die Talsohle hinter sich lassen, in die es in der zweiten Jahreshälfte 2023 geraten war. Im Kommunikationssegment zeigte die Entwicklung dank einzelner grosser Projekterfolge in einem global nach wie vor schwachen Marktumfeld wieder signifikant nach oben. Das Transportsegment kam nach der starken Erholung der letzten zwei Jahre nicht an die Werte der Vorjahresperiode heran.


Der Nettoumsatz lag mit CHF 430.6 Mio. um 9.8 % unter der Vorjahresperiode (CHF 477.3 Mio.). Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2023 kam dies jedoch einer starken Aufwärtsbewegung von 15.2 % gleich. Die Book-to-Bill-Rate verbesserte sich auf 1.21 (VJ 0.95), was zu einem Anstieg des Auftragsbestands auf CHF 367.4 Mio. führte. Um Währungs-, Kupferpreis- und Portfolioeffekte bereinigt, betrug der Umsatzrückgang 7.3 %. Die Umsatzanteile nach Regionen blieben gegenüber der Vorjahresperiode stabil, mit EMEA 55 % (VJ 54 %), APAC 27 % (VJ 27 %) und Amerikas 18 % (VJ 19 %).


Die operative Betriebsergebnismarge lag mit 9.6 % innerhalb des mittelfristigen Zielbands von 9–12 % und damit deutlich über derjenigen des Gesamtjahrs 2023, was auf eine verbesserte Bruttomarge zurückzuführen war. Letztere profitierte von einem grösseren Umsatzanteil aus den hochmargigen Wachstumsinitiativen sowie angepassten Lagerbeständen und Produktionskapazitäten.


Der Konzerngewinn wurde im ersten Halbjahr von einer erneut tiefen Steuerrate begünstigt und erreichte CHF 34.8 Mio. (VJ CHF 38.2 Mio.). Nach der Vernichtung von 5 % der Aktien im Nachgang zur Generalversammlung 2024 beträgt die Anzahl Aktien noch 19'190'000.


Der freie operative Cashflow betrug nach sechs Monaten CHF 19.4 Mio. (VJ CHF 9.6 Mio.). Der Personalbestand weltweit lag bei 4'150 (VJ 4'278), wobei der Rückgang hauptsächlich in China sowie in der Schweiz auf 1'171 (VJ 1'184) erfolgte.


Segment Industrie lässt Talsohle im Auftragseingang hinter sich und verzeichnet gute Profitabilität

Im Marktsegment Industrie drehten die Vorzeichen im Auftragseingang im Laufe der Berichtsperiode in eine positive Richtung. Die Wachstumsinitiative Luft-, Raumfahrt und Wehrtechnik verzeichnete gegenüber der Vorjahresperiode das stärkste Plus aller Teilsegmente. Die anhaltend starke Nachfrage war gleichermassen getrieben durch Projekterfolge in den Bereichen Wehrtechnik und Weltraum. Auch die beiden Teilsegmente Schnellladesysteme sowie Prüf- und Messtechnik verbuchten wieder mehr Aufträge im Vergleich zur Vorjahresperiode. Hingegen wirkte sich der tiefere Auftragseingang aus der zweiten Jahreshälfte 2023 in einem geringeren Nettoumsatz im ersten Semester 2024 aus, der gegenüber der Vorjahresperiode alle Teilsegmente betraf. Der Auftragseingang lag bei CHF 165.7 Mio. (VJ CHF 148.6 Mio.), der Nettoumsatz bei CHF 134.8 Mio. und damit um 15.5 % unter demjenigen der Vorjahresperiode. Dies führte zu einer Book-to-Bill-Rate von 1.23 (VJ 0.93). Der erzielte EBIT von CHF 22.9 Mio. (VJ CHF 30.2 Mio.) entspricht einer EBIT-Marge von 17.0 % (VJ 18.9 %).

Segment Kommunikation mit hohem Auftragseingang und verbesserter Profitabilität in herausforderndem Marktumfeld

Nachdem im Marktsegment Kommunikation im zweiten und dritten Quartal des Vorjahrs ein eigentlicher Nachfrageeinbruch zu verkraften war, zog der Auftragseingang noch im letzten Quartal 2023 leicht und nun im Berichtsjahr markant an. Diese Entwicklung hatte ihren Ursprung in grösseren Aufträgen für den Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur in Asien sowie Erfolgen in der Wachstumsinitiative Rechenzentren, während sich der breite Kommunikationsmarkt noch nicht erholt hat. Das Geschäft mit Rechenzentren profitierte von einer zunehmenden Nachfrage nach Optical Switches im Zusammenhang mit dem Ausbau von KI-Infrastruktur. Um den steigenden Volumina dieser Hightechprodukte gerecht zu werden, erfolgte in Polen in unmittelbarer Nähe des bisherigen Standorts der Start zum Bau einer neuen Produktionsstätte. In den beiden anderen Teilsegmenten Kommunikationsausrüster und Festnetz wurden ebenfalls wieder deutlich mehr Aufträge gewonnen. Im Nettoumsatz des Kommunikationssegments wirkte sich die positive Dynamik im Auftragseingang noch nicht in vollem Ausmass aus, weshalb der Vergleich mit der Vorjahresperiode negativ ausfällt. Gegenüber dem zweiten Halbjahr 2023 hingegen betrug die Aufwärtsentwicklung plus 41.2 %. Der Auftragseingang lag im ersten Halbjahr bei CHF 214.9 Mio. (VJ CHF 148.1 Mio.), der Nettoumsatz bei CHF 156.0 Mio. und damit um 8.2 % unter Vorjahr. Die Book-to-Bill-Rate erreichte entsprechend hohe 1.38 (VJ 0.87). Mit einem EBIT von CHF 10.4 Mio. (VJ CHF 6.2 Mio.) konnte die EBIT-Marge gegenüber der Vorjahresperiode fast verdoppelt werden auf 6.7 % (VJ 3.7 %). Dies ist auch das Resultat der im Vorjahr umgesetzten Massnahmen zur Reduktion der Kostenbasis und Anpassung der Kapazitäten.


Segment Transport mit ansprechender Profitabilität bei geringeren Volumina

Nachdem das Marktsegment Transport im letzten Jahr eine eindrückliche Entwicklung durchlaufen hatte, musste im ersten Halbjahr 2024 bei den Auftrags- und Umsatzvolumina ein Rückgang hingenommen werden. Im Teilsegment Automotive gelangen in der Wachstumsinitiative Elektrofahrzeuge weitere wichtige Nominationen mit namhaften Herstellern kommerzieller Nutzfahrzeuge. Die entsprechenden Plattformen sind marktreif. Allerdings nimmt deren Absatz langsamer Fahrt auf als ursprünglich geplant. Das gleiche Muster konnte in der zweiten Wachstumsinitiative ADAS (Fahrzeugassistenzsystem, engl. advanced driver assistance system) beobachtet werden. Im Teilsegment Bahnen lag der Auftragseingang leicht unter, der Umsatz leicht über dem Wert der Vorjahresperiode. Insbesondere konnte in der Wachstumsinitiative Kommunikationslösungen für den Schienenverkehr (Rail Communications) mit dem Projekt der Deutschen Bahn (DB) ein bedeutender Meilenstein erreicht werden. Das Transportsegment verbuchte Aufträge von CHF 140.4 Mio., ein Minus von 10.4 % gegenüber der Vorjahresperiode, während der Nettoumsatz mit CHF 139.8 Mio. (VJ CHF 147.9 Mio.) um 5.5 % zurückblieb. Die Book-to-Bill-Rate lag bei 1.00 (VJ 1.06). Bei einem EBIT von CHF 12.4 Mio. (VJ CHF 15.5 Mio.) lag die EBIT-Marge mit 8.9 % (VJ 10.5 %) leicht unter dem Niveau der Gruppe.


Ausblick

In der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2024 konnten gegenüber dem schwachen zweiten Halbjahr 2023 alle Segmente sowohl im Auftragseingang wie im Nettoumsatz zulegen, teilweise sogar deutlich. Damit hat sich die HUBER+SUHNER Gruppe in einem Umfeld mit vielfältigen Herausforderungen gut behauptet und befindet sich für das Gesamtjahr in einer soliden Ausgangslage. In den Zielmärkten bieten sich dem Unternehmen weiterhin attraktive Chancen. Im Industriesegment geht das Unternehmen davon aus, dass das Potenzial in der Luft-, Raumfahrt und Wehrtechnik noch nicht ausgeschöpft ist und mittelfristig auch das Geschäft mit Schnellladesystemen wieder an Dynamik zulegen wird. Im globalen Kommunikationsmarkt dürfte die Erholung auf breiter Front noch etwas länger auf sich warten lassen. Allerdings sieht HUBER+SUHNER mit ihren einzigartigen Technologien Geschäftsmöglichkeiten, die von der generellen Marktentwicklung entkoppelt sind. Im Transportmarkt sind nun marktfähige, elektrifizierte Nutzfahrzeuge für fast alle Bedürfnisse verfügbar, sodass der Durchbruch von E-Lkw und E-Bussen lediglich eine Frage der Zeit sein dürfte. 


Aus heutiger Sicht kann das Unternehmen die für das Geschäftsjahr 2024 kommunizierte Guidance bestätigen: Für das laufende Geschäftsjahr werden ein organisches Umsatzwachstum und eine Betriebsergebnismarge in der unteren Hälfte des mittelfristigen Zielbands von 9–12 % angestrebt. Der Umsatz dürfte entsprechend im zweiten Halbjahr 2024 gegenüber dem ersten Semester leicht höher ausfallen. Voraussetzung für das Erreichen der Guidance ist, dass sich wichtige Einflussfaktoren wie Inflation, Wechselkurse sowie wirtschaftliche und politische Konflikte nicht übermässig nachteilig auf die Geschäftsentwicklung auswirken.


Termine
20. September 2024
Kapitalmarkttag (Herisau)
22. Oktober 2024
Nettoumsatz und Auftragseingang (9 Monate)
23. Januar 2025
Nettoumsatz und Auftragseingang (12 Monate)
11. März 2025
Geschäftsbericht 2024, Medien- und Analystenkonferenz zum Geschäftsjahr 2024
2. April 2025
Generalversammlung (Rapperswil SG)

Halbjahresbericht 2024 (Englisch) online interaktiv

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