Einleitung:
Die Züge der Avanti West Coast, die in London, Birmingham, Manchester, Liverpool, Glasgow und Edinburgh eingesetzt werden, haben während ihrer Betriebszeit über 270 Millionen Meilen zurückgelegt. Das reicht für 500 Reisen zum Mond und wieder zurück und macht eine Überholung der Pendolino genannten Alstom-Züge der Klasse 390 unerlässlich, wenn die Betreiber ihren Kunden weiterhin einen erstklassigen Service bieten wollen.
In der Folge erarbeitete der Betreiber ein Projekt, das die größte jemals durchgeführte Modernisierung der britischen Zugflotte vorsah, mit dem Ziel, die Züge wieder in einen neuwertigen Zustand zu versetzen. Alstom wurde hinzugezogen, um die vorhandenen Züge zu überholen und ein verbessertes Kundenerlebnis zu bieten. Dazu zählten auch die Berücksichtigung der neuesten Rechtsvorschriften für Personen mit eingeschränkter Mobilität (PRM) – Technische Spezifikationen für die Interoperabilität (TSI) sowie die Sicherstellung, dass die Franchise-Verpflichtungen eingehalten werden. Da 25.000 Sitzplätze in der Standardklasse zu ersetzen waren, musste Alstom in jedem der 35 elfteiligen Pendolino-Züge einen Wagen der ersten Klasse umbauen. Dadurch würden den Pendlern mehr als 2.000 weitere Sitze der Standardklasse zur Verfügung stehen. Zudem wollte Avanti West Coast in jedem Zug einen neu gestalteten OnBoard-Shop einführen, um das Angebot für die Kunden weiter auszubauen.
Herausforderung:
Zusätzlich zu den gesetzlichen Bestimmungen und den Franchise-Verpflichtungen waren Lösungen gefordert, um einige Verbesserungen in den Waggons vorzunehmen. Avanti West Coast forderte verbesserte Bildschirme für die Fahrgastinformation (Passenger Information Screens, PIS) in jedem Zug sowie eine optimierte Beleuchtung, USB-Ladestationen an den Sitzen und Tische mit kabellosen Ladestationen für Pendler.
Um die Sicherheit in den Zügen zu erhöhen, wurde eine verbesserte Videoüberwachung der Waggons gefordert, während die vorhandenen Toiletten modernisiert und aufgerüstet werden mussten, um PRM zu unterstützen.
Wie zu erwarten war, brachte ein Projekt dieser Größenordnung viele Herausforderungen, zum Beispiel begrenzten Raum für zusätzliche Verkabelung, mit sich, was zu Platz- und Gewichtsbeschränkungen führte, während gleichzeitig sichergestellt werden musste, dass alle gelieferten Produkte den Vorschriften der Bahn entsprachen.