Da datenintensive Anwendungen wie Video, Cloud Computing und die aufkommende 5G-Mobiltechnologie immer beliebter werden, wird auch der mobile Datenverkehr voraussichtlich exponentiell zunehmen. Einem führenden Anbieter zufolge wird dieser Datenverkehr bis 2030 mit einer jährlichen Rate von etwa 55% weiter wachsen und im Jahr 2025 mehr als 600 Exabyte und bis 2030 mehr als 5.000 Exabyte umfassen.
Die derzeitigen Architekturen von Rechenzentren lassen sich nur schwer skalieren, um den erwarteten höheren Datenverkehr zu bewältigen. Die Betreiber benötigen sowohl mehr Kapazität als auch mehr Netzwerkflexibilität, um Ressourcen dort dynamisch zuzuweisen, wenn und wo sie am meisten benötigt werden.
Eine Automatisierung ist absolut notwendig, um viele komplexe Verbindungsanforderungen verwalten zu können. Damit dies Realität wird, kann ein optisches Switching einen rationalisierten und zuverlässigen Betrieb ermöglichen. Volloptische Switching-Lösungen helfen dabei, Verbindungen effizient zu automatisieren, die Betriebszeit zu maximieren und manuelle Moves, Adds und Changes (MACs) zu reduzieren.
VORTEILE EINES REIN OPTISCHEN SWITCHINGS
In den heutigen Rechenzentren werden Signale in der Regel optisch übertragen, dafür aber elektrisch geschaltet, was zahlreiche OEO-Konvertierungen (Optical to Electrical to Optical) erfordert. Bei volloptischen Switchen, den so genannten „Optical-to-Optical-to-Optical“ (OOO) Fiberoptik Switchen, wird das Signal in Form von Licht vom Eingang bis zum Ausgang geleitet, ohne dass die Daten in ein elektrisches Signal umgewandelt werden müssen. Im Vergleich zu OEO-Switchen besitzen sie eine extrem niedrige Latenz, da sie die optischen Signale nicht puffern oder neu generieren müssen. Das macht sie ideal für Anwendungen, die niedrige Latenzzeiten erfordern, oder für eine Umleitung des gesamten Datenverkehrs über eine Fiberoptikverbindung. Ebenso kann auch der Datenverkehr aus der Ferne umgeleitet werden, um den Servicelevel und die Dienste aufrechtzuerhalten bzw. schneller bereitzustellen und den Anforderungen gerecht zu werden, unabhängig von der Komplexität der Verbindungen. OEO-Switche werden auch weiterhin für die Paketvermittlung und die Aufbereitung des Datenverkehrs benötigt.
SENKUNG DER GESAMTBETRIEBSKOSTEN
OEO-Switche weisen höhere Kosten pro Port als OOO-Switche auf, so dass sie nicht die effizienteste oder kostengünstigste Methode darstellen, um grosse Datenmengen von einer Fiberoptikfaser zur anderen zu übertragen. Ein OEO-Switch verwendet viele Transceiver und andere elektronische Komponenten, die zusätzlichen Platz beanspruchen, mehr Strom verbrauchen und auch mehr Wärme erzeugen, die abgeleitet werden muss. Da die Auswirkungen von Rechenzentren auf die Umwelt immer stärker unter die Lupe genommen werden, bietet der Einsatz der strom- und abwärmesparenden Switching-Technologie wie das OOO-Switching, erhebliche Vorteile.
Im Gegensatz zu anderen Switchen arbeitet die von HUBER+SUHNER patentierte POLATIS® DirectLight™-Technologie völlig unabhängig von Leistung, Farbe oder Richtung des Lichts. Das ermöglicht die Vorkonfiguration von unbenutzten Fasern (Dark-Fiber-Verbindungen) und eine bidirektionale Übertragung.
ÜBERWACHUNG DES NETZWERKVERKEHRS
Aufgrund der Zunahme des Datenverkehrs durch die COVID-19-Pandemie und die steigende Zahl an Cybersecurity-Verstössen ist die Überwachung des Datenverkehrs für Rechenzentren weltweit noch wichtiger geworden. Demzufolge ist die Überwachung auch ein wesentlicher Bestandteil der Leistungs- und Verfügbarkeitsstrategien von Netzbetreibern.
Kommerzielle Produkte und Dienste zur Netzwerküberwachung und Cybersecurity können von einer Vielzahl von Anbietern bezogen werden. Dank der Kombination aus OOO-Switching-Technologie und derartigen Werkzeugen können die Betreiber diese teuren Überwachungstools über Hunderte oder Tausende von Leitungen hinweg einsetzen und auch gemeinsam nutzen.
PLANUNG FÜR DIE ZUKUNFT
Die volloptischen Switchlösungen müssen nicht aufgerüstet oder ersetzt werden, wenn sich die Signalformate ändern oder die Bitraten mit der Zeit steigen. Mit Blick auf das künftige Wachstum von Rechenzentren wird der Einsatz der OOO-Technologie zur Sicherstellung der Zukunftsfähigkeit von Rechenzentren beitragen. Betreiber können damit zusätzlich Verbindungen rationalisieren und automatisieren, um eine schnelle Serviceerweiterung mit skalierbaren Lösungen zu ermöglichen und sich auf wachsende datenintensive Anwendungen vorzubereiten.
Letztendlich wird ein OOO-Switching das OEO-Switching nicht ersetzen. Die Betreiber von Rechenzentren müssen die Stärken der einzelnen Technologien kombinieren, um flexiblere, dynamische sowie verlustarme Rechenzentrumsnetzwerke aufzubauen, die kosteneffizient skaliert werden können, um den zukünftigen Anforderungen des Datenwachstums gerecht zu werden.