Verfasst von 

Rohit Kunjappa

Head of Product Management & Application Engineering

Sämtliche Entwicklungsbereiche von Mobilfunknetzen befinden sich im Wachstum: die Testlabore werden grösser, die Entfernung zwischen den Antennen und Endgeräten und die Anzahl der anzubindenden Geräte und Topologieänderungen nimmt zu. Die „Welt der Verbindungstechnik“ ist im Umbruch und verändert sich weiterhin mit ständig zunehmender Geschwindigkeit.


Einer der Faktoren für diese Beschleunigung war die Entwicklung moderner Laboratorien, mit deren Hilfe die Zertifizierung des Netzeinsatzes neuer Geräte schneller durchgeführt werden kann.


Ältere Labore konnten mit den Anforderungen von Netzwerkvirtualisierung (NFV) und Software Defined Networking (SDN) nur schwer Schritt halten. Moderne Labore hingegen setzen auf schnelle, wiederholbare und agile Laborabläufe, um neue Dienste weitaus schneller und zu geringeren Kosten auf den Markt zu bringen. Je länger die Zertifizierung neuer Geräte und Dienstleistungen aufgrund manueller Laborabläufe dauert, desto weiter entfernen sich die Unternehmen von ihren Geschäftszielen. Moderne und automatisierte Labore verfügen über effiziente und direkte Abläufe, um jedes Netzwerkbauteil innerhalb von Sekunden, und nicht Stunden oder Tagen, miteinander zu verbinden.


Schalten von Schaltern

Die volloptischen POLATIS Switches von HUBER+SUHNER unterstützen unabhängig vom Übertragungsformat oder der Bitrate eine transparenten und benutzerkonfigurierbaren Glasfaserlayer. Netzwerkprüfstände können kundenseitig dank dieser Flexibilität in Sekundenschnelle neu konfiguriert werden, um die steigenden Anforderungen an die heutigen Testlabore zu erfüllen. Glasfaserverbindungen können mit Hilfe von volloptischen Switches automatisiert werden und die Fernkonfiguration bzw. -prüfung ist zu jeder Zeit und von jedem Ort der Welt aus durchführbar. Durch die einmalige Verkabelung sind die Laborergebnisse frei von Beeinträchtigungen, wie etwa verunreinigte Glasfaserendflächen, wodurch ein wiederholbares und zuverlässiges Ergebnis erzielt werden kann.

 

Darüber hinaus muss der Schalter für möglichst exakte Testergebnisse so lichtdurchlässig wie möglich und auch korrekt dimensioniert sein, um alle Netzelemente innerhalb des Labors heute und in Zukunft miteinander verbinden zu können.


Testabläufe können über die intuitive und webbasierte Verwaltungssoftware geplant, eingerichtet und rund um die Uhr durchgeführt werden. Der Switch sollte daher mit den führenden Softwarepaketen zur Testautomatisierung vollständig kompatibel sein. 

Zusammen mit der Testsoftware stellt der Switch isolierte Testumgebungen zu Verfügung, über die mehrere Gruppen innerhalb eines Unternehmens gleichzeitig Tests durchführen können und somit Zeit und Geld einsparen. 


Volloptische Switches müssen für alle Bitraten, Signalformate und Protokolle gerüstet sein, damit die Investition auch bei steigendem Durchsatz und zukünftigen Übertragungsformaten erhalten bleibt. Erforderlich hierfür ist ein leistungsstarker und volloptischer Switch mit absolut stabilem Betrieb sowie geringer Ruckstreuung und Einfügungsdämpfung. Die volloptischen POLATIS-Switches bieten die für diese Anwendung erforderlichen überragenden Eigenschaften, wie beispielsweise:


  • geringe Einfügungsdämpfung – optische Einfügedämpfung unter 1 dB minimiert die Signalbeeinträchtigung
  • unübertroffene Leistung – der einzige volloptische Matrixschalter mit praktisch keinem Jitter und sehr geringer Rückflussdämpfung
  • extrem niedrige Ubersprechen – besser als eine Isolierung mit -55 dB zwischen den Kanälen
  • eine breite Auswahl an Matrixgrössen – eine unvergleichliche Auswahl an symmetrischen und kundenspezifisch konfigurierbaren Port-Konfigurationen für jede Einsatzgrösse.


Ein volloptischer Switch muss jedoch nicht ausschließlich in einem Testlabor eingesetzt werden, in dem optische Geräte getestet werden. Mit einem zusätzlichen Radio Frequency over Fiber (RFoF) System können auch RF-Geräte getestet werden.


Die Auswirkungen von 5G

Mobilfunkanbieter und Gerätehersteller sind aufgrund von 5G gezwungen, ihre Testumfänge zu intensivieren, da eine grosse Anzahl von Geräten mit den Antennen verbunden werden muss. Traditionell wurde diese Verbindung mit Koaxialkabeln und RF-Schaltern vorgenommen. Allerdings erfordert das analoge RFoF eine Switching-Infrastruktur, die das RF-Signal nicht beeinträchtigt. Telekommunikationsanbieter können mithilfe von Fiber-Cross-Connects anstelle von RF-Schaltern die Skalierbarkeit und Qualität ihrer Testumfänge verbessern. 


RFoF mit volloprischen Switches eliminiert einige zentrale Herausforderungen:

  • mit Glasfaserkabeln stellt die Übertragung über eine bestimmte Entfernung im Vergleich zu Koaxialkabeln keine Einschränkung dar
  • es können mehr Geräte verbunden werden
  • Glasfaserkabel sind preiswerter als Koaxialkabel
  • Topologien können nach Bedarf und aus der Ferne neu konfiguriert werden
  • Glasfaserkabel in den Prüfkammern beeinträchtigen nicht die Leistung der Absorberkammer
  • es wird für alle heutigen und zukünftigen RF-Frequenzschaltungen eine zukunftssichere Signalverteilungsarchitektur geschaffen
  • die Kosten von volloptischen Switches steigen nicht exponentiell mit der Anzahl der Anschlüsse

Ein automatisiertes Labor mit einem volloptischen Switch stellt eine starke und lohnenswerte Investition dar für alle Unternehmen und Organisationen, die sicherstellen wollen, dass sie für die Zukunft gerüstet sind und mit der Nachfrage Schritt halten wollen, die durch 5G und andere technologische Entwicklungen in der Branche entstehen. Die Möglichkeit, mit einem RFoF-System auch RF-Geräte zu testen, erhöht die wirtschaftliche Rentabilität des Testlabors.